© beim Autor
Mit Blumen schmücken wir der
Toten Särge,
wir schreiben Worte in die
harten Steine,
und wissen doch, dort liegen
nur Gebeine,
verschlossen durch ein Stück
behau`ner Berge.
Der Stein erinnert uns, wir
sind nur Zwerge.
Die Worte stehn` für „ich fühl
mich alleine“
Die Blumen für manch Träne die
ich weine,
ich denk` der Tod ist Gottes
bester Scherge.
Zypressen, Immergrün und alte
Eichen,
umrahmen Wege, Gräber und
Kapelle,
dort hinten steht des
Nazareners Zeichen.
Wer daran glaubt, der sieht
statt Dunkel Helle,
und fühlt die tiefe Trauer in
sich weichen,
ein Tropfen war`s, der
heimgekehrt zur Quelle.
© beim Autor
Das sind für mich des Tages
schönste Stunden,
in denen ich die Finger spielen
lasse,
nach Worten suche und Gedanken
fasse,
mich freue, lache, hab` ich was
gefunden.
Mein Traum vom Pegasus ist
angebunden,
in meinem Kopf, voll mancher
träger Masse,
die Klassik türmt sich dort in
echter Klasse,
und lacht mich aus, dein Werk
soll jemand munden?
Ich weiß das wohl, doch treibts
mich immer wieder,
zum Texten und zum Reimen und
zum Schreiben,
zur Suche nach dem Schwung der
schönen Lieder.
Und wenn sie keinem im
Gedächtnis bleiben,
so sind sie mir doch Freunde, Bindeglieder,
zum Reich der Poesie, wo Träume
treiben.
Der Wind weht aus Ost, falsche
Richtung fürs Ort,
schließt dicht die Fenster, die
Herzen und Ohren,
es klingt wie Irrsinn, nach
methodischem Mord,
die Esslust ging mir soeben
verloren.
Der Beitrag, die Leistung ist
das erste Gebot,
und Schutz vor fremden und
kranken Bazillen,
sie merken doch nichts, sind
erlöst von der Not,
wenn du musst, dann sprich dein
Gebet im Stillen.
Wissen wir wirklich, was dort
drinnen geschieht,
ach, es wird schon nichts
Böses, nichts Schlimmes sein,
und der Ostwind, ist Luft die
bald weiterzieht,
Gedanke geh fort, lass mich
endlich allein.
Rein und gesund war Gebot jener
Stunden,
nicht das Rad, die Dusche war
neu erfunden.
Willi Schantel Highway to Rhyme
Highway to Hell ist echt das
einzige Lied
für die Einfahrt in den
verpönten Schacht
der Reime und Formen, vom
Zeitgeist verlacht,
der modern talking vom
trockenen Leder zieht.
Ich wink jedem zu, der mich
seltsam ansieht,
dreh die Bässe so laut wie es
Spaß mir macht,
treu den Hosen, dem was Pilatus
gesacht,
quod scripsi, scripsi, and I never take shit
from noone und mach das was ich
gerne mag,
mit so netten Sachen Foren
traktieren,
ich bin so ne Art
Internet-Zahnbelag,
für Beißer, die sich modern
echauffieren,
obwohl sie nur Worte gleich mir
Tag für Tag,
reimlos, -nicht
reimtechnisch-metrisch- pürieren.
Es kommt die Nacht und mit ihr
viele Träume,
die scheu vor Tageslicht sich gern
verstecken,
Silberlicht fällt auf
mondbetaute Bäume,
der Wald erwacht, wirft ab die
Tagesdecken.
Das sanfte Murmeln einer
kleinen Quelle,
im Sonnenlicht kaum mehr als
leises Rauschen,
klingt machtvoll wie die
stärksten Wasserfälle,
dem Lied der Wassernymphe geh
ich lauschen.
Der Wind weht streichelnd über
Gras und Blätter,
und spielt sein Lied auf Flöten
aus lebend`gem Holz,
nicht nur das Sonnenlicht
bringt schönes Wetter,
die Silbernacht strahlt heller
noch in bleichem Stolz.
Sie kühlt die Wunden die der
Tag geschlagen,
tritt ein, sei Gast im Reich
der dunklen Sagen.
Das leise Murmeln einer kleinen
Quelle
weckt den Gedanken an ein
andres Leben,
das ihn nicht kennt, den Drang
nach Uferstreben
der uns ans Land gebracht, in
diese Helle.
Nun sind wir nicht mehr Teil
der Meereswelle
die Kiemen, Schuppen liegen,
aufgegeben
am Strand, doch wenn die Fluten
sich erheben,
zieht`s uns an diese längst
vergess`ne Stelle.
Wir hören fern das Lied der
Wale klingen,
als Quasimodo tauchen wir in
Tiefen,
mit Masken, Flaschen, die uns
näher bringen
zu einer Welt, in der wir
einmal schliefen,
und deren Wiegenlied wir wieder
singen
bei einem Tauchgang in
Korallenriffen.
Das Clownsgesicht trägt
schwarze, weiße Farben
getrennt durch eine Linie wie
Schlangen.
Symbol der Weisheit alter Zeit,
gefangen
im Kreis, in dem die Träume
lebten, starben.
Vier Felder, groß und klein,
doch keine Garben,
es sei denn aus Gedanken, sie
gelangen
als Früchte aller Saat ans
Licht, umfangen
die neue Haut so wie die alten
Narben.
Aus Schlechtem Gutes, Gutem
Schlechtes pflücken,
so soll es sein sagt das
Symbol, aus Plänen
kann vieles werden, und auch
viel missglücken.
Vermisst wird, was man nicht
mehr hat, schafft Sehnen,
doch keine neue Zeit und keine
Brücken,
so lacht die Maske schwarze,
weiße Tränen.
Nicht nur das Tageslicht bringt
schönes Wetter,
nicht nur die Nacht hat
zauberhafte Bilder,
die Dämmerung ist beiden Zeiten
Vetter,
sie kühlt die Hitze, macht das
Dunkel milder.
Sie ist nur Übergang und nicht
von Dauer,
doch liegt in ihrer
Flüchtigkeit ein Glanz
der Freude bringt und mit ihr
leise Schauer,
hier lädt Vergänglichkeit Dich
ein zum Tanz.
Nur den Moment genießen in dem
Wissen
dass nichts für ewig halten
wird, am Morgen
der Hauch des Schönen schnell
verweht, zerrissen
doch darum soll sich jetzt ein
and`rer sorgen.
Es ist noch hell, doch nicht
mehr brütend heiß,
und Nacht schon, doch nicht alles
schwarz und weiß
Die Dünen ziehen mit dem Wind
ins Land
des Honigs und der Milch, das
Kidrontal
wird zur Kloake, die der
Wüstensand
belagert für das letzte
Abendmahl.
Die Wechsler sind am Werk im
Tempelsaal
der ihrem Gott als Kirche
dienen soll,
das Bild bohrt sich in ihn so
wie ein Pfahl
ins Herz, sein Maß ist mehr als
übervoll.
Sein Glaube trägt ihn, er zahlt
ihm den Zoll
in seinem Geist erklingt es
„Gott ist groß“
das ist es was er weiß und
beten soll,
so lehrten Mullahs, Gott ist
groß, ist groß.
Der Satz bleibt wie in Stein in
ihm graviert,
als er im Rausch des Glaubens
explodiert.
Die Nachtigall verabscheut
allen Tod,
ihr Lied vom Leben singt sie in
der Nacht
als Botschaft für ein neues
Morgenrot,
das Hoffnung birgt, das Ende
jeder Schlacht.
Der Strick am Galgen, der ein
Ende macht
ist ihr ein Greuel, dort
erstirbt ihr Sang,
vor Tönen wie sie gern die
Krähe lacht,
beim Weg vom Kerker bis zum
kahlen Hang.
Kaum einer weiß, ihr lieblicher
Gesang
ist nichts als Üben, Üben für
den einen Tag
an dem Magie gefragt ist,
reiner Klang,
an dem die Axt sich hebt und
senkt zum Schlag.
Und kommt der letzte Galgenbaum
zu Fall,
erklingt das wahre Lied der
Nachtigall.
Das Jahr geht aus, ich trinke
neuen Wein
ein Beaujolais, so wie ein
kleines Kind
das bester Laune ist, leicht
und geschwind
so sollten alle Dinge immer
sein.
Er bleibt nicht lange jung und
spritzig, nein
das Altern ist nicht gut für
ihn, da sind
die schweren Tropfen besser, er
ist Wind
von diesem Herbst, gesüßt mit
Sonnenschein.
Er funkelt wie Ballasrubin im
Glas,
mit seiner Botschaft, komm und
trinke tief,
der Winter will schon kommen
kalt und blaß.
In jedem Schluck ist Sommer,
der mich rief,
in dem ich Erdbeeren und
Trauben aß,
der leis gegangen ist, als ich
noch schlief.
Ne Dose Spray ging drauf für
ihren Namen
an einem Pfeiler, doch die
Stadtarbeiter
verwischten ihn, als sie zum
säubern kamen,
ich schrieb ihn wieder und sie
putzten weiter.
„Du Blödmann“ komm bloß runter
von der Leiter,
Graffiti hält nicht und hier
Wurzeln schlagen
ist sinnlos, ich geh eine Ecke
weiter
nach meinem Namen wird kein Aas
je fragen.
Ne, Du, die Dose rostet in paar
Tagen
doch dich will ich auf alle
Brücken schreiben
dass jeder dich dort sieht. Ich
werd`s auch wagen
auf jedem Hochhaus ähnliches zu
treiben.
Nah bei den Wolken, - fallen
hier die Streben -
sind wir dann sichtbar auch für
andres Leben.
Ich war mal
besser drauf im Prophezeien,
doch war das in den guten alten Tagen,
als Herrscher zu mir kamen, keine Blagen,
die Gummi kauen und „He, Alte“ schreien,
"Killroy was here" auf alle Wände sprayen,
mich nach der geilsten Art für Sex befragen.
Doch ham se guten Stoff, das muss man sagen,
den Weihrauch nehm ich gern zum Tempel weihen.
Da steh`n mir plötzlich neue Himmel offen,
in denen Jimmy "Have you ever been
experienced"? auf seiner Fender geigt,
dass selbst Apollo sich vor ihm verneigt,
ich wieder weiß, wie mir das Licht einst schien,
als es ganz frisch war und ich nicht besoffen.
Du Weib des Ra, behütest uns das Licht
der Sonne, wenn die Schlange Schwärze speit,
dein Sehen kennt den Mond, er scheint so weit
in deinen Augen, wenn der Strahl sich bricht.
Das Ungeziefer hört die Anmut nicht,
mit der der Tod sich nähert allezeit,
dann tanzen Schemen in der Dunkelheit,
hört ihr den Ton, der in die Stille sticht?
Was soll mir Horus, Ra, Osiris, Set;
ich wähle Fruchtbarkeit und Eleganz,
ich diene ihr, die durch die Schatten geht,
so lautlos und geschmeidig wie der Tanz
des Windes, der durch reife Ähren weht:
sie ist die Herrin, ihr gehör ich ganz.
Prometheus grinste weiß, so wie
das Stück
der Sonne, das er stahl aus ihrem Kern.
Wie zäher Honig floss ein Klumpen Stern
am Stab herab, doch er wich nicht zurück.
Als sei es Zufall, nur aus reinem Glück
beim Drehen auf dem Amboß, nahm von fern
die Masse Form an. Willig, scheinbar gern,
entstand ein Fisch mit Feueraugenblick.
Seit neun Uhr saß er schon an seiner Bank,
vollzog Magie mit weißrotgelbem Brei,
nahm augenzwinkernd viel Applaus als Dank.
Der Arbeitstag war - fast -für ihn vorbei,
da spielte er - ermüdet wohl - va banque,
verlor, ging rot vor Zorn. Der Stier blieb frei
Da fällt ein Schmetterling im
Taumelflug
in weit entfernten Bergen in den Fluss,
die Flügel tauchen ein zu einem Kuss
der kaum ein Zittern war und doch genug
den Strom zu ändern vom Gefäß zum Krug
der jäh zerbricht als ob es so sein muss,
in kaltem Fließen mit dem einen Schuß
vom Tod, der ihn nun führt wie einen Pflug.
Er jagt aus seinen Mauern voller Stein
in Ebenen voll ungewarntem Tag
wie Gottes linke Faust im Zorn hinein.
Den Damm, der lächerlich im Weg nur lag
fegt er ins Nichts, sein Unaufhaltsamsein
stammt von des Falters letztem Flügelschlag.
(Aufgabe
von ZaunköniG)
Ich werde sicher nicht das Handtuch werfen,
nur weil ein Haufen stockbornierter Leute,
nicht an die erste Reise glaubt und die erneute.
Schönwettersegler, Landratten und Kerfen,
sie haben nur für kleine Träume Nerven.
Soll Sie doch kläffen, diese ganze Meute,
das sei nur Quatsch, und ich des Wahnsinns Beute,
ich fahre los, trotz ihrem Krallenschärfen.
Das Schiff wird alles tragen, was es soll,
Papyrus hält, das macht mir keinen Brast,
die Ra ist hochseetauglich, keine Holk.
Das Seglerfieber brennt in mir wie toll
denk ich an „Leinen los“ und mir ist fast
als wär` am Bug ein Kopf vom Drachenvolk.
(Aufgabe von Ulrich Reinhardt)
Du willst dein Ziel so schnell es geht erreichen,
und setzt die Segel, alle die du hast.
Das Schiff ist gut getrimmt, mit dem Ballast
da lässt es sich mit einem Schwan vergleichen.
Man kann auf See nicht jedem Sturm ausweichen
darum hast du dein Testament verfasst,
zur rechten Zeit, heut endet deine Rast,
du musst aufs Meer, wenns sein muss über Leichen.
Ob dir auch ein Hanseflotte droh'
du kennst den Sund, und deine Seemannswachen
sind Friesenschädel, stinkend, herb und roh
doch werden sie selbst Beelzebub verlachen.
Bist allen Feind, nur deinem Herrgott froh
Bist Störttebeck, wie se im Nordland sachen.
(Aufgabe von Oswald Köberl)
Zuviel an Eisbein und an Krautsalat
muss man mit ein paar Körnchen runterspülen,
ansonsten gammelt in des Magens Mühlen
das aufgebläht gestockte Konzentrat.
O`h wie sie einen zwickt die Hosennaht,
beim Öffnen könnt man sich vielleicht verkühlen,
geschlossen spürt man`s in Gedärmen wühlen,
kurz: die Verdrießlichkeit steigt im Quadrat.
Doch spürt man erst den Korn auf seiner Reise
da lockert sich das Ganze auf, man staunt
wie nach zwei Gläschen wunderbarerweise
die Welt sich wandelt. Man bleibt gut gelaunt.
Eisbein und Sauerkraut sind eine Götterspeise,
Trink Korn bei Blähungen wird leis geraunt.
(Aufgabe von Karin Rohner)
Das Jahr klingt aus, ich trinke neuen Wein
ein Beaujolais, so wie ein kleines Kind
das bester Laune ist, leicht und geschwind,
so sollten alle Dinge immer sein.
Er bleibt nicht lange jung und spritzig, nein
das Altern ist nicht gut für ihn, da sind
die schweren Tropfen besser, er ist Wind
von diesem Herbst, gesüßt mit Sonnenschein.
Er funkelt wie Ballasrubin im Glas,
mit seiner Botschaft, trink mich, trinke tief,
schon will der Winter kommen, kalt und blaß.
In jedem Schluck ist Sommer, der mich rief,
in dem ich Erdbeeren und Trauben aß,
der leis gegangen ist, als ich noch schlief.
(Aufgabe von Friedrich Kieteubl)
Perfektionismus kennt nur Optima,
wird nichts und niemals bagatellisieren,
mal eine Fünf nach grade nivellieren,
sein Konto ist gedeckt an Ultima.
So leben heißt niemals nach Leben gieren,
kein Kind zu sein der Mater Maxima,
auf Knien rechnen - tanzt die Serenissima
im Karneval - vor staubigen Brevieren.
Da bin ich lieber rundlich rundum fit,
als einer von den magersüchtig Schlanken,
ich hab trotzdem Galopp für manchen Ritt
und einen Hopser für die meisten Schranken.
Wer Marschmusik mag zum exakten Tritt,
der wird nie lieben, noch wie Spatzen zanken.
Kein Fremdwort kann mich richtig imprägnieren,
schon Babel war ein Synonym für babbeln
glaubt man der Bibel; lasst die Neos krabbeln,
logismen finden oder retirieren.
Man könnte Martin Luther rezitieren:
dem Volk aufs Maule schauen, wie die sabbeln,
verhandeln, singen, beten, kabbeln,
das mag zum rechten Wort dich inspirieren.
Zwar ist die Zeit von Thür und Thor vorbei
doch dort am Himmel höre ich wie`s grollt.
Mag sein auch ihnen ist`s nicht einerlei
wenn outgesourctes uns vom Stapel rollt.
Ich weiß aus Sagen wie der Mjöllnir trifft:
Fremd imprägniert mich nicht, egal wie`s schifft.
(frei
nach George Herbert)
Wer sagt, dass nur Erfindungen und Sagen
den Stoff für Verse bilden? Ist in Wahrheit
nichts Schönes?, kann die Treppe wie die Klarheit
Gewichtiges nicht ungewendelt tragen?
Ist es kein Vers, wenn keinerlei Arkaden
die schlichtgewebten Zeilen überdachen?,
die Bäche Wasser sind, kein Silberlachen
der Liebsten? Hüllt sich Sinn in Nebelschwaden?
Lasst brave Hirten wie sie wollen singen:
Magister Rätsel türmen wie ein Wall,
ich neide keinem seine Nachtigall
noch kann man mich von einem Wort abbringen,
das einfach spricht, zu allen Menschen hier:
Mein Hirte ist der Herr, nichts mangelt mir.